Seit Montag vergangener Woche ist die von mehr als 1,9 Millionen Followern abonnierte Facebook-Seite von PLAYBOY Deutschland nicht mehr auffindbar. Versuche der PLAYBOY-Herausgeber, beim Facebook-Betreiber Meta Platforms Inc. die Gründe für die unangekündigte Deaktivierung der Social-Media-Seite in Erfahrung zu bringen, blieben bisher ohne Erfolg. Auf Nachfrage der in München ansässigen Kouneli Media GmbH, die den deutschen PLAYBOY herausgibt, sahen sich Mitarbeiter des Meta-Kundensupports außer Stande, die unangekündigte Maßnahme zu begründen oder die Deaktivierung der Seite rückgängig zu machen. Stattdessen erteilten sie dem Münchner Verlag widersprüchliche Auskünfte zum Status der PLAYBOY-Facebook-Seite. Die PLAYBOY-Herausgeber haben daher bis heute weder Kenntnis von den Gründen, aus denen die Facebook-Seite des deutschen PLAYBOY deaktiviert ist, noch darüber, ob die Seite lediglich „gesperrt“ oder „dauerhaft gelöscht“ wurde. Von Seiten des Meta-Konzerns wurde der Kouneli Media GmbH empfohlen, entweder eine neue Facebook-Seite zu erstellen, „abzuwarten“ oder sich zur Klärung der Angelegenheit an die Rechtsabteilung des europäischen Meta-Hauptsitzes in Dublin zu wenden.
Der Kouneli-Verlag hat jetzt eine Münchner Anwaltskanzlei mit der juristischen Klärung der Angelegenheit beauftragt. Bisher ist aber auch die schriftliche Aufforderung an Meta in Dublin, die unverzügliche Wiederherstellung der PLAYBOY-Facebook-Seite zu veranlassen, unbeantwortet geblieben.
Florian Boitin, Kouneli-Geschäftsführer und Chefredakteur PLAYBOY Deutschland: „Man kann von Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder X halten, was man mag – sie als wichtigste Kommunikationsplattformen unserer Zeit ansehen oder als mediale Dreckschleudern verdammen. Wenn aber ein Monopolist wie Meta eine journalistische Seite wie die von PLAYBOY Deutschland löschen sollte – und das auch noch ohne Angabe von Gründen –, untergrübe dies nichts weniger als die Pressefreiheit. Und es würde demonstrieren, dass die Entscheidung über publizistische Inhalte weitgehend automatisierten Systemen überlassen bliebe. Es entstünde ein gefährlicher Präzedenzfall, bei dem private Plattformen faktisch als Zensurinstanzen agieren.“